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Avatar - Über die Herkunft eines Begriffes

von Sven Tiefenthaler am 21.05.2013

Den meisten Menschen ist der Begriff „Avatar“ erst nach gleichnamigem Kinofilm – mit dem Zusatz „Aufbruch nach Pandora“ von James Cameron bekannt. Einige wenige kannten ihn aus dem Internet oder Onlinespielen, bei denen der „Avatar“ die Repräsentation des Users in der virtuellen Welt, die „Spielfigur“ bezeichnet. Ein „Avatar“ ist also ein Stellvertreter oder eine Repräsentation eines Wesens in einer Welt oder Umgebung (zur Erinnerung: Im gleichnamigen Film waren Avatare gentechnisch produzierte Alien-Menschkörper, welche mit speziellen Maschinen von Menschen gesteuert werden konnten). Aber woher kommt der Begriff Avatar und was bedeutet er ursprünglich?
Avatar kommt von „avatara“ was auf Sanskrit, der altindischen Gelehrtensprache, „Herabkunft“ bedeutet. Diese Bezeichnung wurde für die psychischen Manifestationen hinduistischer Götter angewandt, am häufigsten dabei im Zusammenhang mit den Inkarnationen Vishnus (einer der wichtigsten Götter des Hinduismus, neben Shiva und Brahma). Mit Hilfe dieser Avatare inkarniert Vishnu sich immer dann auf die Erde, wenn die Weltordnung durch fehlendes karmisches Gleichgewicht in Gefahr gerät. Hindus kennen zehn Inkarnationen Vishnus:

1. Matsya – ein Fisch
2. Kurma – eine kosmische Schildkröte
3. Varaha – Rieseneber
4. Narasimha – Mann mit Löwenkopf
5. Vamana – Ein Zwerg der zur Riesen wächst
6. Parashurama – auch „Rama mit der Axt“, Mensch
7. Rama – Mensch
8. Krishna – „der Schwarze“, Mensch
9. Buddha – Mensch
10. Kalki – Reiter auf dem Pferd

Zu jedem dieser zehn Inkarnationen (oder Avataren) kennt der Hinduismus in seinen Schritten zahlreiche Geschichten, wobei hier besonders Krishna und Rama besonders hervorzuheben sind. Eine Ausnahme hier ist die 10. und letzte Inkarnation, welche eine zukünftige ist. „Kalki“ wird am Ende der dieses Weltzeitalters in Erscheinung treten und die karmische Ordnung wieder herzustellen. Die Figur des Kalki ist daher als eine Art apokalyptische Reiter zu verstehen, auch wenn im Hinduismus die Schöpfung eine zyklische ist (auf jedes Weltenende folgt eine neue Ordnung, welche auch wieder in ferner Zukunft zu Ende geht).
Die Herkunft des Wortes Avatar liegt also gar nicht so weit weg von der heutigen Verwendung des Wortes. Waren es in den vedischen Schriften noch Götter die sich auf der Erde manifestierten, so sind es heute Menschen im Cyberspace oder – im Film, Fernsehen oder Video im Science-Fiction-Genre – auf fremden Planeten durch Stellvertreter manifestieren. Wenn also im nächsten Gespräch in lockerer Runde das Wort „Avatar“ fällt, kann man schon näheres über die Herkunft des Wortes erzählen – sofern man keine Angst hat als „Besserwisser“ dazustehen.

Weitere Informationen hier:
http://www.firmen.tv/video.aspx


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